Zubau Haus Fritz-Mayr
Bei dieser Bauaufgabe ging es darum, ein zweigeschossiges Siedlungswohnhaus aus den 1950er Jahren in Weiler so zu erweitern, dass neben den Eltern auch die Familie der Tochter in einer autark gestalteten Wohnung Platz findet. Dies wurde mittels einer Verschränkung des Bestandgebäudes mit einem auf drei Stützen ruhenden Zubaus im Osten bewirkt.
Der neue, zweigeschossige (E+1) Massivbaukörper mit Flachdach ist in Traufhöhe an den Bestand angelehnt.
Er präsentiert sich kontrastreich zum bestehenden Altbau als klarer, aufgeständerter und nach Nordosten hin abgerundeter Kubus, dessen Fassade mit Latten aus Lärchenholz verkleidet ist, während der Altbestand hell verputzt in Erscheinung tritt. Beide Bauteile nehmen nun zwei völlig voneinander unabhängige Wohnungen mit jeweils eigenen Zugängen auf, von denen die Eltern das Erdgeschoss des Bestandes und die junge Familie den Zubau sowie das Obergeschoss des Altbaus bewohnen.
Während die Elternwohnung in ihrem Zuschnitt weitgehend erhalten blieb, nimmt die Erdgeschossebene des neuen Bauteils einen Werkstatt- und Fahrradraum auf. Im Freiraum davor, unter der Aufständerung bleibt Platz für zwei Autoabstellplätze. Auf eine Unterkellerung des Zubaus konnte verzichtet werden, da der Keller ebenfalls aufgeteilt und mit dem Neubau verbunden werden konnte.
Im Obergeschoß des Neubaus befindet sich ein offener Wohn-, Ess- und Kochbereich mit einer Loggia nach Süden. Ein raumhoher Schrank trennt den Wohnbereich von einem kleinen Musik- und Arbeitszimmer. Nur wenige Stufen weiter gelangt man in das Obergeschoss des angeschlossenen Altbaus, das drei zur neuen Wohnung gehörende Schlafzimmer sowie ein Bad bereit hält.
Die bestehende Heizung konnte so ausgelegt werden, dass dies für beide Wohneinheiten ausreichen ist. Ein PV-Anlage auf dem neuen Flachdach unterstützt das gemeinsame Energiekonzept.
Städtebaulich tritt der neue Baukörper in die zweite Reihe. Der Blick in die Siedlungsstraße mit den Siedlungshäusern sollte bewusst nicht unterbrochen werden.
Bauherr/in: Simon und Ricarda Mayr
Architektur: Architekt DI Roland Stemmer
Fotografie: Jens Ellensohn
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