Stadthaus an der Feuermauer
PROJEKTBESCHREIBUNG
Zwischen einer Villa und einem Bankgebäude, mit einem Höhenunterschied von 1,5 Metern entlang der Längsachse, auf einem sehr schmalen Grundstück entstand ein Stadthaus mit 8 Wohnungen. Das Grundstück ist im Süden 7,7 Meter schmal, im Norden 8,8 Meter breit und hat eine Länge von 26,5 Metern. Östlich an die Feuermauer der Bank grenzend, gibt es weder Tageslicht noch Aussicht. Westlich grenzt das Gebäude an einen schmalen öffentlichen Weg, welcher an eine denkmalgeschützte Villa grenzt.
Das Haus gliedert sich im Süden zur Altstadt hin in ein Vorderhaus und zum Ardetzenberg hin in ein Hinterhaus mit dazwischenliegender, an die Feuermauer gerückter Erschließung, welche als offenes Stiegenhaus, Laubengang und Lichthof dient. Das Hinterhaus ist privilegiert: Seine Westseite hat den Park der denkmalgeschützten Villa vor sich. An der fensterlosen Seitenmauer des Vorderhauses wurde ein spezieller grober Putz aufgebracht, an dem sich Kletterpflanzen hochranken können. Auch das Dach wurde begrünt. Solarkollektoren, Kompaktheit sowie die Dämmung brachten dem Haus ein "klimaaktiv" Silber Zertifikat.
Alle Fenster und Loggien eines Geschosses sind mit einer glatten Putzschicht zu einem horizonalen Band zusammengefasst, die Flächen dazwischen grob verputzt. Eine Geste in Anlehnung an die benachbarte Villa.
STATEMENT AUFTRAGGEBER
Trotz des schwierigen Grundstücks im Zentrum der Stadt Feldkirch – ein schmales, langgezogenes Grundstück zwischen zwei Häusern und einem herrschaftlichen Garten – gelang den Architekten Gohm Hiessberger ein städtebauliches Meisterwerk.
Mit cleverer Planung und Liebe zum Detail schufen sie einen schmalen Neubau mit acht lichtdurchfluteten Wohnungen, von denen vier mit Loggien ausgestattet sind. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie durch innovative Nachverdichtung hochwertige Wohnräume auf engem Raum entstehen können, ohne die Umgebung zu beeinträchtigen – ein Gewinn für die Stadt Feldkirch und ihre Bewohner.
STATEMENT ARCHITEKT
Die Verdichtung von urbanen Lebensräumen in Bezug auf leistbaren Wohnraum wird immer aktueller. Verständnis und Respekt für das Bestehende, verantwortungsvoller Umgang mit vorhandenen Ressourcen, sowie Schaffung von qualitativem Wohnraum.
Die Geometrie des Grundstückes als lange schmale Parzelle mit einem fallenden Terrain verlangte nach einem architektonisch zukunftsfähigen qualitätvollen Lösungsansatz, welcher Rücksicht auf die Gegebenheiten nimmt. So entstand ein Baukörper, welcher sich in drei Bereiche gliedert. Ein Vorderhaus, ein Hinterhaus und die dazwischenliegende Erschließung. Der direkte Anbau entlang der Feuermauer zur Bank erlaubte keine Fensteröffnungen. Durch die in den Baukörper eingeschnittene, als Lichthof ausgestaltete Erschließungszone konnte das Thema der natürlichen Belichtung gelöst werden.
Im Bereich der fensterlosen Seitenmauer des Vorderhauses wurde ein grober Rankputz aufgebracht, an dem sich Kletterpflanzen hochranken können. Ebenfalls wurde das Dach begrünt. Dank Solarkollektoren, seiner Kompaktheit und Dämmung erlangte das Haus ein "klimaaktiv" Silber Zertifikat.
Bauherr/in: Alpenländische
Architektur: Gohm Hiessberger Architekten
Fotografie: Cornelia Hefel
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