Sanierungen Kellhofer- & Kreuzstraße
Projektbeschreibung
Die Gemeinde Wolfurt hat sich dazu entschieden das sogenannte „Kirchdorf“ zum Zentrum der Gemeinde zu entwickeln. Gemeinsam mit der Schadenbauer Projekt- und Quartierentwicklung wurde über ein kooperatives Verfahren ein städtebaulicher Entwicklungsplan erarbeitet, welcher in einen Bebauungsplan mündete. Im neuen Zentrum - in unmittelbarer Nähe der Kirche und dem Schloss Wolfurt – sollen in den kommenden Jahren unter anderem das neue Rathaus, das gemeindeübergreifende Handels- und Sozialzentrum und ein Nahversorger sowie eine große Tiefgarage umgesetzt werden.
Der bauliche Auftakt war die Sanierung des stark in die Jahre gekommenen Stadels. Als markantes Eckhaus an der Kellhofstraße/Kreuzstraße, war es wichtig einerseits in den Obergeschossen Wohnnutzungen zu ermöglichen, aber vor allem, im Erdgeschoss einen Beitrag zur gewerblichen Stärkung des Ortskerns zu leisten.
Als nächster Schritt wurde der angrenzende Mitteltrakt saniert und die dort bestehende Eisdiele Kolibri wiedereröffnet. Zuletzt wurde die Produktion der Eisdiele im Hauptgebäude Tiroler Haus abgesiedelt. Auch diese Fläche wurde generalsaniert und der schon etablierte Wolfurter Bioladen hierher umgesiedelt. Das Angebot des Bioladens wurde um ein Bistro erweitert. Das Entfernen der bestehenden Parkplätze ermöglicht den nun stark frequentierten Gastgarten.
Architektonisches Konzept
Das Projekt an der Ecke Kellhofstraße/Kreuzstraße verbindet Altes mit Neuem, Tradition und Moderne. Wie in vielen Projekten der Schadenbauer Projekt- und Quartierentwicklung geht es um die wertschätzende Integration des Bestandes und um einen nachhaltigen Städtebau. Der Respekt vor der Geschichte im Kontext der Gegenwart ist gemeinsam mit der Integration des Bestandsgebäudes die zentrale Herausforderung im architektonischen Entwurf.
Das Bestandsgebäude wurde als Holzbau und in Massivbauweise renoviert, beziehungsweise neu errichtet. Das alte Schindelkleid des Hauses wurde ausgetauscht, der baufällige alte Stadel in Holzmassivbauweise neu errichtet und die Fassade mit einem zeitgemäßen Holzschirm transformiert.
Das Gebäude besteht aus drei Wohneinheiten, davon zwei Maisonettewohnungen mit Loggias zur Belichtung und Blick nach Süden, sowie einer Gewerbeeinheit mit einem überhohen, durchgesteckten Eingangsbereich. Die Einheiten werden durch ein Sichtbetonstiegenhaus erschlossen, welches auch als gestalterisches Element dient. Die Verwendung von lokalen Materialien und die Zusammenarbeit mit regionalen Handwerkern hatte bei der Umsetzung des Projekts hohe Bedeutung. Auch konnten Bestandsmaterialien wie die alten Pflastersteine, die Biberschwanzziegel oder die Sandsteine wiederverwendet werden. Der neu gestaltete Innenhof mit Pflasterung und einer ansprechenden Bepflanzung wertet das Gebäudeensemble weiter auf.
Dreierlei
Das Dreierlei, ein Bioladen mit Speisen und Café, entstand nach umfassender Sanierung des Geschäftslokals im EG des Tiroler Hauses. Ziel war es ein harmonisches und einladendes Ensemble mit der Umgebung zu schaffen. Zeitgleich sollte es ein wichtiger Auftakt in der Kreuzstraße zur Stärkung des Handels im alten Dorfkern sein. Baulich wurde die Fassade erneuert und zwei erdgeschossige Schaufenster zu einer großen Glasfläche verbunden, die im Inneren als Sitzfenster dient. Das neue Portal schafft eine geschützte Eingangsnische. Ein Verkaufsbereich mit Fußboden aus Esche, ein Küchenbereich mit Sitzplätzen, sowie ein Sanitärbereich mit barrierefreiem WC und Mitarbeiterumkleiden bilden den Innenraum. Vor dem Lokal entstand ein Gastgarten mit 20 Sitzplätzen und Sonnenschirmen, der Teil eines neuen Außenraumkonzepts ist. Die weitere Platzgestaltung erfolgt mit der Neugestaltung der Kreuzstraße im kommenden Jahr.
Bauherr/in: Schadenbauer Projektentwicklung
Architektur: Imgang Architekten
Fotografie: Alexander Kofler, Ursula Waheed-Hutter
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