Radetzkystraße 14 & 16
Situation und Ort
Erweiterung Zentrum Hohenems
Die städtebauliche Weiterentwicklung des Stadtkerns von Hohenems Richtung Norden ist zentraler Ausgangspunkt für das Projekt Radetzkystraße 14 & 16. Die Umgebung des Planungsgebiet ist durch eine Bebauungen mit kleinen und mittelgroßen Einzelbaukörpern geprägt. Diese Typologie steht im Gegensatz zu den städtischen Strukturen der Harrachgasse und Marktstraße.
Ein kooperatives Verfahren unter Teilnahme mehrerer Architekturbüros stellte die Basis für den Bebauungsqlan „Zentrum Nord“ dar. Verdichtung und Anbindung, sowie Außenraumgestaltung und Wohnqualität sind Schlagworte, welche diesen Ort zukünftig prägen werden.
Städtebauliche Situation
Ein neues Quartier entsteht
Als Kontrapunkt zum Rathausquartier mit Einzelbaukörpern, wird die Ostseite der Radetzkystraße bis hin zur Marktstraße als Zeilenbebauung verlängert. Sie bildet Rückgrat und Leitlinie von der Kreuzung Radetzkystraße - Diepoldsauerstraße über das Rathausquartier in das Stadtzentrum von Hohenems.
Die beiden Häuser formulieren den Kreuzungsbereich und sind gleichzeitig Auftakt in die Stadt Hohenems. Nachverdichtung im Stadtkern ist Gebot der Stunde, schont den Boden und bildet ein Gesamtensemble mit identitätsstiftendem Charakter.
Die Nutzungsdurchmischung mit Cafe & Handel im Erdgeschoss, Gewerbe im Obergeschoss 1 und Wohnen im Obergeschoss 2 sowie Dachgeschoss lässt belebte und lebendige Gebäude entstehen. Sie tragen wesentlich zu einem lebenswerten Quartier und Stadtkern bei.
Der Außenraum wird gesamtheitlich durch einen Außenraumplaner gestaltet. Der Umbau des Kreuzungsbereichs ermöglicht eine zusätzlich Attraktivierung des gesamten Ensembles.
Qualität vom Arbeiten & Wohnen
Ansprechende Grundrisstypologien als Grundlage für das alltägliche Leben
Die Qualität der Wohnungen und der Arbeitsräume liegt vor allem in der Wechselwirkung zwischen belebter Straßenseite und ruhiger Hofseite. Die meisten dieser Nutzungseinheiten sind durchgesteckt und werden somit von Osten und auch von Westen belichtet. Die Grundrisse im Gewerbe sind in ihrer Grundstruktur äußerst flexibel und lassen sowohl große als auch kleine Raumstrukturen zu.
Der Wohnungsmix liegt im Bereich von 1-Zimmerwohnung bis zu 4 Zimmerwohnungen. Die gedeckten Loggien der Wohnungen orientieren sich nach Osten in den ruhigen Hofbereich und dem ansteigenden Hang. Dies ist gleichzeitig der privatisierte Außenraum der Wohnungen. Erschlossen werden die Gebäude über 2 gedeckte und in der Kubatur integrierte offene Eingangsbereiche. Auch die Geschäftsräumlichkeiten werden über diese Vorräume erschlossen.
Äußere Gestalt I Materialisierung
Stein & Putz
Die Fassadensprache mit großen Schaufensteröffnungen im Erdgeschoss und kleineren, rhythmisierenden Öffnungen in den darüberliegenden Geschossen, erzeugen einen ruhigen unaufgeregten städtischen Fassadentypus.
Die Materialisierung der beiden Gebäude in unterschiedlichen, fein abgestuften Putzen, den mit Faschen eingefassten Fenstern, sowie dem typischen Steinsockel verleiht dem Ensemble eine zeitlose Sprache. Die in Holz gehaltenen Fenster verleihen den Gebäuden Wärme. Ziel des Gestaltungs- und Materialisierungskonzeptes ist es an den bestehenden Gebäuden der Marktstraße und Harrachgasse weiter zu bauen ohne sich anzubiedern. Es entsteht ein qualitätsvoller Straßenraum und wertvolle Wohn-, Geschäfts- und Büroflächen, welche zur Attraktivierung der Stadt Hohenems beitragen. Die präzise gesetzten Öffnungen strukturieren die Fassaden angenehm, bringen die Gebäude in einen der Umgebung angepassten und verträglichen Maßstab.
Der Einsatz von hochwertigen und robusten Materialien, gepaart mit einfacher Detailausführungen lässt Gebäude entstehen, welche äußerst dauerhaft und wartungsarm sind. Die solide, langlebige Substanz gewährleistet ein ökonomisch optimiertes sowie nachhaltiges Gebäudekonzept mit langer Gültigkeitsdauer.
STATEMENT BAUHERRSCHAFT
Ein Anker.
Die kontinuierlichen schrittweisen Entwicklungen seit mehr als 10 Jahren in der Hohenemser Innenstadt haben zu einem neuen Selbstbewusstsein und Stolz in der Bevölkerung geführt. Es ist ein eigenständiger Weg, der sich wohltuend von Entwicklungen in anderen Gemeinden unterscheidet: Kleinstrukturierte Ladenlokale, regionale und urbane Geschäftsmodelle, Wertschätzung für den Bestand, eine großzügige Begegnungszone sowie öffentlich zugängliche Innenhöfe zeichnen die Innenstadt aus.
Die jüngsten Entwicklungen am nördlichen Anfang der Innenstadt – das RathausQuartier - sollen als Anker die bereits erfolgten Umsetzungen festigen.
Ein erster Baustein davon sind die Stadthäuser Radetzkystraße 14 und 16 - eine zeitgemäße Fortführung der Bebauungsstruktur der Marktstraße („d’Gass“). Die Häuser sollten dabei nicht nur architektonisch einen angemessenen Auftakt in die Innenstadt leisten, sondern auch mit ihrem Nutzungsmix insbesondere der Ladenzeile im Erdgeschoss die Handels- und Gastronomiestrukturen sowie in den Obergeschossen mit Dienstleistungen und Wohnen das „Stadtsein“ betonen.
Das Rathaus-Quartier prägt Hohenems nachhaltig:
„Mit der Enthüllung der Fassade der Radetzkystraße 14 und 16 kommt ein weiteres Juwel der Hohenemser Stadtentwicklung zum Vorschein. Auch sonst geht es im RathausQuartier zügig voran. Die zwei Türme des Rathauses bekommen nun ihre Hülle. Der Holzbau hat bereits gestartet und wird in wenigen Wochen fertig sein. Wir liegen beim Rathaus gut im Zeitplan und im Kostenrahmen. Die historisch bedeutsame Villa Rosenthal mit ihrer Hauptnutzung als Literaturhaus Vorarlberg, öffentliche Außenräume, das entstehende Hohenemser Rathaus und neue Wohn- und Geschäftsgebäude, die höchsten ökologischen Vorgaben entsprechen, lassen auf 9.800 m² ein attraktives Wohn- und Geschäftsviertel als Teil des Hohenemser Stadtkerns entstehen“, zeigt sich der Bürgermeister begeistert.
Radetzkystraße 14 und 16:
Investitionsvolumen: ca. 8 Millionen Euro
Nutzung: 9 Mietwohneinheiten, 4 Dienstleistungseinheiten, 1 Bar, 3 Handelsflächen
Bauherr/in: Schadenbauer Projektentwicklung
Architektur: bernardo bader architekten
Fotografie: Karin Nussbaumer
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