Illwerke Zentrum Montafon
Jury-Kommentar: „Hier ist nichts drin, was nicht draufsteht. Ein Bürobau – funktional, direkt, ohne Schnörkel. Fünfgeschoßig, 120 Meter lang; drinnen wird gearbeitet. Knapp dreihundert MitarbeiterInnen, alle an ihren Arbeitsplätzen, hintereinander aufgereiht.
Was erst einmal nach Monotonie klingt, zeigt sich im Inneren als ausbalancierte, schon fast wohnliche Atmosphäre. Die Strenge der Struktur hält sich zurück und bietet dem Individuum Raum. Den Rest erledigt die majestätische Landschaft, welche sich nach allen Seiten hin ausbreitet. Solch ein mächtiges Gebäude so selbstverständlich in die Landschaft zu stellen, braucht ein gewisses Selbstvertrauen. Da straft das Bild wie so oft die Wahrheit. Kommt auf den Fotos das Gefühl auf, das Gebäude dominiere die Umgebung, so kann man beruhigt sein: vor Ort zeigt sich die Bergwelt geradezu unbeeindruckt vom Maßstab des Bauwerks.
Die Preiswürdigkeit dieses Gebäudes liegt in der Art der Umsetzung. Wie bei einem guten Werkzeug ist an diesem Gebäude kein Element zu viel, jedes Teil hat seine Berechtigung. Von der Rohbaustruktur bis zur Einrichtung der Arbeitsplätze. Diese Klarheit liegt in der Direktheit des vorgefertigten Holzbausystems begründet, welches bei diesem großen Bauwerk seine volle Leistungsfähigkeit ausspielen und damit restlos überzeugen konnte. Lob der Bauherrin, die die Qualität der Arbeitsplätze nicht nur an die fantastische Umgebung delegiert hat, sondern bereit war, einen Ausbau durch die Architekten entwerfen zu lassen, der mit der gleichen Sorgfalt wie die Grundstruktur entwickelt wurde.“ (Mathias Heinz)
Bauherrin: Vorarlberger Illwerke AG
Architektur: Hermann Kaufmann ZT GmbH
Fotografie: Norman A. Müller
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