Haus am Küferbach
Einleitung | Historisches
Zwischen Küferbach und Küferbachbachgasse stand einst die „alte Mühle“, welche nicht nur das alte Ortsteilzentrum markierte, sondern auch zur Namensgebung des Stadtteils Mühlebach maßgeblich beigetragen hat. Genau an diesem Ort sollte ein, über die Jahrzehnte stark veränderter Gebäudebestand abgebrochen werden und einem Neubau weichen. Die alte Küferei, welche sich direkt angrenzend zum Küferbach befand, sollte dabei erhalten werden.
Städtebauliche Erläuterung
Der geschlossene Baukörper, der sich parallel zur Bachlauflinie erstreckt reagiert durch seine Baukörperstellung, welche vom Bestand übernommen wurde, wie durch seine, sich nahtlos in die Umgebung integrierende Erscheinung, auf das sehr spezielle räumliche Umfeld. Der, für das Mühlebach typische Siedlungscharakter blieb erhalten, ohne durch die doch stattliche Größe
dabei überproportional oder gar störend zu wirken.
Architektur
Bei der äußerlichen Gestaltung des Baukörpers wurde versucht dem abgebrochenen Altbestand an diesem ehrwürdigen Standort einen gebührenden Nachfolger zu schenken, der sich nahtlos in die ortsteiltypisch traditionelle Architektur einreiht, ohne dabei auf die Annehmlichkeiten des modernen Wohnens verzichten zu müssen. Ein „massives“ verputztes Sockelgeschoss trägt die beiden, mit einer Schindelfassade versehenen Obergeschosse. Als gestalterische Elemente sorgen unter anderem die Sprossenfenster mit Ihren Fensterfaschen und Gesimsen sowie verspielte Details am Dach dafür, dass der traditionellen Architektur in diesem Ortsteil Rechnung getragen wird.
Raumprogramm
Über dem Kellergeschoss, in welchem sich die üblichen Nebenräume und der Technikraum befindet sich das, als Gebäudesockel fungierende Erdgeschoss. Hier finden sich, nebst der integrierten Garage eine Jahres- sowie eine Tagesgarderobe, die Küche mitsamt großzügigem Esstisch sowie eine Leseecke. Ein Kachelofen sorgt für Wärme und Behaglichkeit.
Über eine zentral angeordnete Treppe gelangt man ins 1. Obergeschoss, welches neben einem Büro ausschließlich den drei Kindern vorbehalten ist. Die allesamt in Richtung Süden orientierten Kinderzimmer bieten einen herrlichen Blick in den Garten und die umgebende Kulisse des Karrens. Ein Kinderbadezimmer, ein separates WC sowie eine Medienraum runden das Angebot auf der „Kinderetage“ ab.
Das Dachgeschoss ist den Eltern vorbehalten. Ein großzügiges Schlafzimmer, ein Badezimmer mit Sauna, welche einen herrlichen Blick auf den Karren freigibt, und trotzdem uneinsichtig ist sowie ein Kaminzimmer mit vorgelagertem Balkon lassen keine Wünsche offen.
Technik - Ökologie
Das Gebäude wird über eine zentrale Wärmepumpe mit Tiefensonde beheizt. Die Wärmeabgabe in die Räume erfolgt über Fußbodenheizungen. Auch die Warmwasserbereitung erfolgt über die Wärmepumpe und bietet so eine Nachhaltige Energienutzung für die nächsten Jahrzehnte.
Materialwahl
Das Gebäude ist mit 42,5 cm starken, monolithischen Ziegel gemauert worden. Auf den Einsatz von Wärmedämmplatten aus EPS oder Montageschaum wurde weiterstgehend verzichtet. Fenster und Türen wurden mit Schafwolle ausgestopft, was neben dem ökologischen Aspekt auch für guten Schallschutz sorgt. Die Fassadenschindeln wurden aus heimischer Weisstanne gefertigt. Im gesamten Gebäude dominieren Naturmaterialien. Ob gebürstetes Eichenholzparkett und Dietfurther Kalkstein als Bodenbeläge oder Kalkputze an den Wänden. Die nach außen ausgestrahlte Natürlichkeit setzt sich im Gebäudeinneren wie ein roter Faden fort und sorgt schon beim Betreten für ein Wohlgefühl.
Bauherr/in: Melanie & DI (FH) Frank Emberger
Architektur: Bmstr. Dl(FH) Daniel Gisinger
Fotografie: Christoph Moosbrugger
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