Gartenwerkstatt Strubobuob
Wo früher Giesskannen und und Metallwaren geflickt wurden, bietet die Gartenwerkstatt Strubobuob heute Schönes und Nützliches für Garten und Haushalt. Um die bisher an getrennten Standorten betriebenen Geschäftsbereiche Gartenwerkstatt und Tischkultur zusammenzuführen, sollte dem bereits vor einigen Jahren sanierten Stammhaus beim Bahnhof ein Erweiterungsbau für die Gartenwerkstatt zur Seite gestellt werden.
Der kleine Erweiterungsbau im Garten bildet mit dem Bestandshaus einen neuen, gemeinsamen Vorplatz auf. Ein gedeckter Eingangsbereich mit sich großzügig öffnenden Schauflächen führt von hier in das Innere. Die Verkaufsfläche ist über zwei Geschosse verteilt. Während das Erdgeschoss dem Verkauf von Garten- und Dekorationsartikeln dient, finden sich im Dachgeschoss Haushaltswaren und Geschirr aller Art. Zwei markante Seitengiebel auf den Längsseiten nehmen Anleihen an der umgebenden Bebauung und spannen einen kreuzförmigen Grundriss auf. Diese gliedern den Innenraum funktional und verleihen der Gartenwerkstatt als Geschäftshaus darüber hinaus eine nachhaltige Präsenz innerhalb der Marktgemeinde Bezau.
Der Innenraum der Gartenwerkstatt wird geprägt durch die direkte Wirkung der rohen Oberflächen, die sichtbare Massivholz-Konstruktion und einfache, bewusst handwerkliche Details. Das wenige fixe Mobiliar sowie der zentrale Treppenraum sind aus Schwarzstahl gefertigt und halten sich gegenüber den angebotenen Waren im Hintergrund. Massive Fichte und Tanne im Wechsel, geschliffener Beton mit integrierter Fussbodenheizung und Bodendielen aus Esche bilden eine einfache Materialpalette, welche auf die Wurzeln als Werkstatt verweist.
In diesem Sinne ist auch das Tragwerk konzipiert. Dem vorgefertigten Holzskelettbau werden die gedämmten, folienfreien Aussenbauteile aus Massivholz vorgehängt. Sämtlichen Teile der Aussenwand und der Primärkonstruktion bestehen aus Massivholzquerschnitten. Um eine möglichst kurze Unterbrechung des laufenden Geschäftsbetriebes zu gewährleisten, wurde das Gebäude zu größtmöglichen Teilen im benachbarten Holzbaubetrieb vorgefertigt. Der hohe Vorfertigungsgrad erlaubt eine erhöhte Ausführungsqualität bei relativ kurzen Bau- bzw. Montagezeiten während der Wintermonate. Aufgrund der Nähe zur Baustelle mit kurzem Transportweg, konnte das obere Stockwerk im Ganzen vorgefertigt und als Sondertransport mit dem Mobilkran Vorort versetzt werden.
Bauherr/in: Jürgen Beer
Architektur: Innauer Matt Architekten
Fotografie: Adolf Bereuter
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