Erweiterung und Renovierung Volksschule Rheindorf
Das altehrwürdige rund 100jährige Schulhaus hat einen zeitgemäßen Partner bekommen. Das bestehende Haus steht architektonisch für Ordnung, Massivität und Beständigkeit. Der An- und Aufbau ergänzt die Schule um Leichtigkeit, Offenheit und Durchlässigkeit. Der Wechsel zwischen diesen verschiedenen „Atmosphären“ ist eine Qualität, welche die Schülerinnen und Lehrerinnen nun täglich erleben.
Der Schulraum wird, nach den Lehrern und den Mitschülern, gerne als dritter Pädagoge bezeichnet. Ein Lehrinhalt dieses Projektes ist: Wir ehren das Alte und grüßen das Neue.
Das Dach der bestehenden Turnhalle wurde abgetragen, das Erdgeschoss zur Straße hin erweitert und ein zusätzliches Geschoss in Holzbauweise aufgesetzt. So entstanden zusätzliche 900m² Nutzfläche um den heutigen Anforderungen an Schule gerecht zu werden: Räume für Bewegung und Präsentation, Möglichkeiten für Ganztagesbetreuung. Räume für Musik und Kreatives, sowie eine großzügige Bibliothek, welche den verschiedenen Medien und der Kernkompetenz Lesen Bedeutung verleiht.
Die Räume für die Schüler werden ergänzt durch zeitgemäße Lehrerarbeitsplätze für Einzel- und Gruppenvorbereitungen, sowie Räume für die Administration.
Dadurch werden die großen Klassenräume des Altbaues wieder als Unterrichtsräume nutzbar. Zusätzliche Gruppenräume erlauben nun verschiedene Unterrichtsformen. Der Aufzug im Norden macht das Gebäude barrierefrei und damit für alle benützbar. Die baulichen Herausforderungen der Aufstockung waren die große Deckenspannweite über die bestehende Turnhalle und die Vorgabe leicht zu bauen um die bestehende Gründung der Turnhalle nicht zu überlasten. Dies konnte mit einem Tragwerk aus Baubuche gelöst werden, welches sichtbar bleibt und so dem neuen Obergeschoss eine moderne Atmosphäre verleiht.
Was hat es mit den Balkonhäusern auf sich?
Die Balkone verbinden Innen und Außen, schaffen Kommunikation und erlauben frische Luft schnappen zu können. Sieht man im Obergeschoss zum Fenster raus, erblickt man eine kleinteilige Dachlandschaft, oft mit Gaupen. Dieses formale Element wollten wir aufnehmen. Nicht zuletzt machen diese „Häuschen“ das Gebäude als Schule, als Haus für Kinder, lesbar.
Der Schulhof wanderte nach Westen und wurde in einem Beteiligungsprozess mit den Kindern in einen öffentlich nutzbaren Spielhof verwandelt, welcher auch eine Brücke zum Kinderpavillon und zum historischen Schulhaus schlägt. Die Maria-Theresien-Straße vor der Schule wurde zur Begegnungszone und ermöglicht so einen sicheren Schulweg.
Bauherr/in: Marktgemeinde Lustenau, Eugen Amann
Architektur: Architekturwerkstatt Dworzak-Grabher GmbH
Fotografie: Marcel Hagen
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