Doppelmayr Büro Hohe Brücke
Globales Dorf
Lokale Identität trifft globales Denken. Das führende Technologieunternehmen Doppelmayr ist seit jeher im Vorarlberg-ischen Wolfurt beheimatet. Hier ist sein Sitz, von hier aus agiert es weltweit. Ebendiese Parameter fanden im Entwurf der neuen Unternehmenszentrale zusammen: Für den prägnanten Bau im Gewerbegebiet Hohe Brücke galt es, die regionale Verwurzelung des ursprünglich in die dörfliche Struktur des Ortsteils Rickenbach eingebetteten Betriebs auf den neuen Standort zu übertragen – eine Neuinterpretation einer städtebaulichen Situation, die das Unternehmen fortan in der Ebene des Rheintals verortet. Der 2017 fertiggestellte, in Einzelbaukörper aufgelöste Gebäude-komplex mitsamt prägnanter Silhouette schafft trotz unterschiedlicher Volumina und Höhen ein ausdrucksstarkes Ganzes. Entlang des innenliegenden Rückgrates, das gleichzeitig auch sämtliche Gemeinschaftsflächen beherbergt, gruppieren sich die unterschiedlich großen Bürobereiche der Einzelhäuser. In der offenen Erschließungszone mit Ein-, Aus- und Durchblicken rücken die Kommunikation, der Austausch und das Miteinander in den Vordergrund. Gleichzeitig bieten die angrenzend situierten Büros adäquaten Raum für fokussiertes und ungestörtes Arbeiten. Im Zusammenwirken dieser Faktoren unterstreicht der Bau Eigenschaften wie Präzision, Innovation und technische Avanciertheit. Den Unternehmenswerten entsprechend, stehen hier zudem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zentrum. Dörfliche Strukturen also, um global wirken zu können.
Ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit
Der Neubau besitzt einen geringen Heizwärmebedarf (16kWh/m2a) bei gleichzeitig hohem Glasanteil, wobei die Wärme- und Kälteversorgung des Neubaus über eine Wärmepumpenanlage erfolgt. Die erforderliche Energiequelle für den Betrieb der Wärmepumpe wird durch eine Pfahlabsorberanlage (ca. 400 Absorberpiloten mit ca. 25 m Tiefe) bereitgestellt. Eine Doppelnutzung des Absorbers im Sommer als direkte Kältequelle (Free-Cooling) zur Außenluftkonditionierung bzw. zur statischen Kühlung wird ausgeführt. Der ressourcensparender Umgang mit dem vorhanden Bauland wurde in der Konzeptfindung genauso berücksichtigt wie die Bündelung von Produktion und Verwaltung an einem Standort, um kurze Wege und bessere Kommunikation für die Nutzer zu gewährleisten.
Freiwillig hielt sich der Auftraggeber zur Einhaltung an die strengsten Energierichtlinien des Landes und hielt diese bis Projektabschluss ein. (Beispielwirkung) Das Gebäude brilliert durch nachhaltige Energieversorgung und Nutzung von erneuerbarer Energie (Energiepfähle für Versorgung mit Heiz-/ Kühlenergie). Dazu trägt nicht zuletzt auch die hocheffiziente Gebäudehülle bei, die bei der Vermeidung von Hitzeeintrag - durch einen intelligent kombinierten starren und flexiblen Sonnenschutz - die erforderliche Kühlleistung minimiert.Die öffentliche Verkehrsanbindung (Bus) wurde sichergestellt, um den motorisierten Individualverkehr einzudämmen. Die Bereitstellung von Ladestationen für E-Bikes und Autos und ein betriebseigener Fuhrpark sind Teil des Konzepts.
Die Renaturierung der Uferzone an der Schwarzach als Erholungszone für Mitarbeiter und Passanten sowie eine hochqualitative nutzbare Dachbegrünung zur Sicherstellung der Retention wurden ebenfalls umgesetzt.
Bauherr/in: Doppelmayr Immobilien GmbH
Architektur: AllesWirdGut Architektur ZT GmbH
Fotografie: Hertha Hurnaus, Marc Lins
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