Büro und Ausstellungsgebäude Dach und Fassade Lins
Situation | Ort
Der Handwerksbetrieb Dach und Fassade Lins ist ein Traditionsbetrieb mit Standort in Feldkirch- Altenstadt seit beinahe 120 Jahren. Das Betriebsareal liegt direkt an der Bundesstraße L190 in einem heterogenen Umfeld bestehend aus Wohn- und Gewerbebauten. Der vorherrschende Bebauungstyp ist der Solitärbaukörper mit unterschiedlich großem Volumen und Fußabdruck. Die gewachsene Struktur auf dem Firmengelände besteht im Wesentlichen aus drei Bauvolumen. Das alte Bürogebäude war ein adaptiertes Einfamilienhaus aus der Nachkriegszeit mit einem für Ausstellungszwecke genutztem Anbau aus den 90iger Jahren.
Südlich davon befindet sich ebenfalls an der L190 eine große Einstellhalle für LKW, erbaut im Jahre 1985. In zweiter Bautiefe bildet eine weitere Halle Platz für KleinLKWs sowie Lagerung und Zuschnitt von Material.
Die Freifläche zwischen den Gebäuden ist Werkhof und notwendiger Rangierplatz für einen reibungsfreien innerbetrieblichen Verkehrsablauf.
Anstehende Sanierungsmaßnahmen und beengte Platzverhältnisse gepaart mit bestehenden funktionalen Mängeln, waren Gründe für die Entscheidung zu einer ganzheitlichen Neugestaltung des Firmenauftritts.
Konzept | Struktur
Der Bebauungsvorschlag sah einen Abriss des Einfamilienhauses und des Ausstellungsraumes vor. Der Keller der Ausstellung blieb erhalten und wurde um das Ausmaß des Neubaus erweitert. Ein neues Dachtragwerk in Brettstapelbauweise überspannt den Ausstellungsraum. Die neuen Büroräumlichkeiten wurden im Anschluss daran über zwei Geschosse neu organisiert und ebenfalls in Holzbauweise umgesetzt.
Im Erdgeschoss finden sämtliche Räume für Personal und Kunden Platz und profitieren von Sichtbeziehungen und kurzen Wegen untereinander. Im markanten Obergeschoss sind ein Besprechungsraum und ein Aufenthaltsraum untergebracht.
Ziel war, alle Funktionen in einer formal überzeugenden Figur unterzubringen, welche es zudem ermöglicht, die handwerklichen Themen Dach und Wand des Dachdeckergewerbes zu präsentieren.
Konstruktion | Gestaltung
Der Neubau der Büroräumlichkeiten wurde in Holzleichtbauweise ausgeführt und auf einem massiven Kellergeschoss aufgesetzt. Der Ausstellungsraum sollte dabei mit den neuen Büroräumlichkeiten formal zu einer einheitlichen Figur verschmelzen. Ein markanter Gebäudeeinschnitt straßenseitig definiert den Haupteingang. Ein großes Schaufenster gibt den Blick auf die Ausstellung frei. Alle anderen Belichtungsflächen treten in den Hintergrund und liegen hinter einem Filter aus vertikalen Lamellen, die verschatten und abschirmen. Dach und Außenwandverkleidung sind ident und überziehen das Gebäude mit einer kleingliedrigen, dunklen Haut aus Schiefer. Einzig die leicht geneigte südliche Fassade ist belegt mit großflächigen Photovoltaikelementen. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine Grundwasserwärmepumpe. Die Wand- und Deckenverkleidungen im Innenraum bestehen großteils aus gekalktem Fichtentäfer.
Bauherr/in: Josef Lins GmbH & Co KG
Architektur: reitbrugger&gau architekten
Fotografie: Bruno Klomfar
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