Betriebserweiterung Metzler Holz
Städtebau
Das Betriebsareal sitzt 3 m unter Terrain der nördlichen Dorfeinfahrt. Lange Baukörper der Nutzung entsprechend, bilden jetzt südseitig der Straße geschlossen eine dichte Volumetrie mit Durchsichten. Durch den Geländesprung ist eine Traufhöhe von 12 m, wie im Bestandsbau bereits vorgezeichnet, verträglich. Die Fortführung dieser Kante in den Neubauten bringt einen ruhigen Horizont über das Ensemble. Die Erweiterung knüpft an das Gewerbegebiet an und rundet das Areal ab. Südseitig weitet sich das Feld zwischen Bahntrasse der Wälderbahn. Der Übergang zu den kleineren, hier angesiedelten Gewerbebauten erfolgt über eine angepasste Traufhöhe.
Architektur
Der erforderliche Schallschutz der betrieblichen Emissionen erfolgt durch ein zwiebelartiges Bebauungssystem. Hier bildet die geschlossene Betriebshalle mit der Sortieranlage den Kern. Die zweite Ebene bildet die überdachte Fahrgasse in Verbindung mit den durchlüfteten Lagerhallen und der geschlossenen Südfront. Alles ausgefüllt mit Schnittholz des Betriebes. Holz als Schalldämpfer.
Der Bauherrschaft legt größten Wert auf Regionalität und Handwerker aus der Region. Das gesamte Holz für den Erweiterungsbau stammt aus der eigenen Produktion.
Konstruktiv soll die Kraft des Massivholzbaus aufgezeigt werden. Belichtung und Belüftung umschmeicheln die Holzerzeugnisse des Unternehmens. Entlang der Ortsstraße wird die Fassade für den Passanten und den Betrieb geöffnet. Kommunikation und Transparenz schaffen Akzeptanz für das 100 m lange Volumen. Für eine größtmögliche Energieautarkie sorgen die Photovoltaikpaneelen auf den Dachflächen.
Beton wird eingesetzt, um den konstruktiven Holzschutz und Brandschutz zu gewährleisten und im erforderlichen Maß verbaut.
Ein möglichst geringer Anteil von Leimholz und Spannweiten von 30 m bestätigten den Fischbauträger. Die Massivholzdecken sind als Diagonaldübeldecken ausgeführt. Wandelemente sind im offenen Ständerbau massiv hergestellt, mit einer 4 cm starken Schalung beplankt und samt Bretterschindeln montiert. Zwei Zimmereibetriebe und der Trägerhersteller aus dem Bregenzerwald haben in sechs Monaten im Verband vorfabriziert und den Bau gemeinsam errichtet.
Statement Auftraggeberin
Licht, freier Raum und das unbedingte Bedürfnis die eigenen Produkte auch für den Kunden im handwerklich verarbeiteten Bauwerk zu zeigen war unser Motor, um witterungsunabhängig den wertvollen Rohstoff Holz veredeln zu können.
Statement Architekt
Eine Schatzkammer für Holz aus Holz. Die nachhaltige Setzung des prämierten Bestandsbau wurde weiterentwickelt. Gemeinsam mit dem damaligen Architekten wurde in der Vorentwurfsphase die Erweiterung abgestimmt. Veränderte Normen und Baugesetze und die Erfahrungen aus dem Bestand adaptieren die Tragwerke, präzisierten die Nutzungsanforderungen an den Weiterbau und formten ihn.
Bauherr/in: Metzler Holz
Architektur: Simon Metzler & Lukas Schelling
Fotografie: Adolf Bereuter
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