Betreutes Wohnen Paulihaus
Städtebau und Architektur
Ausgangslage für das Projekt Betreutes Wohnen im Paulihaus ist eine ortsbauliche Analyse und Entwicklung im Teilbereich Friedrichsfeld durch das Büro Hörburger-Kuess. In mehreren ortsbaulichen Entwicklungsschritten wurde der Quartiersplan auf die Anforderung für betreutes Wohnen unter Einbeziehung des sogenannten „Paulihauses" von 1905 abgestimmt. Dazu gehört auch ein Tiefgaragenkonzept für das gesamte Quartier Friedrichsfeld. Die Quartiersentwicklung erfolgte mit Beteiligung aller Grundstückseigentümer und den Gremien der Gemeinde Altach.
Unter dem Leitgedanken „den Ort weiterbauen" wurde eine maßvolle Verdichtung unter Berücksichtigung folgender Themen umgesetzt: Erhaltung bzw. Rekonstruktion der erhaltenswerte Gebäude (Pfarrhaus und Paulihaus), ein Erschließungskonzept für Fußgänger, Radfahrer und Einsatzfahrzeuge, Besucherstellplätze Arzt für PKW und Fahrräder parkseitig, und im Untergeschoss, ein Grünraumkonzept mit erhaltenswerten Großbäumen, ein Infrastruktur- und Energiekonzept, sowie ein Raumprogramm mit vielfältiger Nutzungsmöglichkeiten: Beim Betreuten Wohnen im Paulihaus mit Krankenpflegeverein, einer Ordination für einen praktischen Arzt, für das Case Management und 21 unterschiedliche Wohnungen für das betreute Wohnen.
Dass dieses Projekt so zustande kam, ist der Bereitschaft der Vorbesitzerin des Paulihaus, Maria Ebenhoch, und dem Verhandlungsgeschick der Bürgermeister Gottfried Brändle und Markus Giesinger zu verdanken.
Im Rahmen der schrittweisen Projektentwicklung konnte ein Gemeinschaftsprojekt mit weiteren sechs betreubaren Wohnungen auf dem Gesamtareal umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit der Planenden mit den Gremien der Gemeinde Altach wie Sozialausschuss und Bauausschuss waren für die Entwicklung des Projektes besonders wichtig.
Die Raumidee ist einerseits von den Bestandsgebäuden, andererseits von den Nutzungsanforderungen bestimmt. Gleichzeitig war uns wichtig, den Maßstab durch entsprechende Gebäudevolumetrien zu bewahren und damit unterschiedliche individuelle und auch gemeinschaftliche Außenräume zu entwickeln. Diese Idee wird durch bewusste transparente Verbindungen zwischen den Innen- und Außenräumen ermöglicht. Besonders das Angebot der unterschiedlichen nutzbaren Gemeinschaftszonen mit Wohnbereich/Essbereich-Küche/Cafeteria fördern die Gemeinschaft und die Kommunikation zwischen den Bewohnerinnen und den besuchenden Bürgerinnen.
Eine große Herausforderung war die bautechnische Umsetzung. Besonders der hohe Grundwasserspiegel und die erforderlichen Maßnahmen ergaben eine Rekonstruktion des „Paulihauses". Die Heizung und die Kühlung erfolgt mit Erdsonden, Wärmepumpe und kontrollierter Be- und Entlüftung. Eine PV-Anlage ergänzt das nachhaltige Energiekonzept. Durch eine Mischbauweise mit jeweils sinnvoll eingesetzten Materialien konnte das Gesamtprojekt leistbar und energieeffizient umgesetzt werden.
Statement Architekt
Es ist gelungen ein Wohnhaus mit zahlreichen Vorteilen für das Leben im Alter zu realisieren. Dazu gehört die Arztpraxis, der Krankenpflegeverein und das Casemanagement sowie die zahlreichen Gemeinschaftsräume.
Diese Projektqualität entstand mit einer dialogischen Grundhaltung in einem wertschätzenden gemeinschaftlichen Entwicklungsprozess. Dies war Herausforderung und Chance gleichzeitig. Einen Ort der Begegnung der Generationen in der Mitte des Ortskerns von Altach zu schaffen war eine sehr erfüllende Aufgabe für alle Planungsprozessbeteiligten.
Projektbeschreibung Bauherrin -Betreutes Wohnen im Paulihaus
ZUKUNFTWEISENDES PROJEKT - KURZE WEGE, MITTEN IM ORT
Mit dem Projekt „Betreutes Wohnen im Paulihaus" ermöglichen wir älteren Menschen mit Betreuungsbedarf ein alternatives Wohnmodell. Dank dieser neuen Einrichtung mitten im Zentrum von Altach können Menschen im Alter weiterhin ein selbstbestimmtes Leben führen und gleichzeitig in einer lebendigen Gemeinschaft leben.
Innerhalb der letzten zwei Jahre sind im Ortszentrum drei markante Baukörper entstanden. Das Paulihaus als elementares Objekt wurde an gleicher Stelle originalgetreu errichtet und ist nun ein wichtiger Bestandteil des neuen Quartiers im Friedrichsfeld. Architekt Wolfgang Ritsch hat die dreigeschossigen Wohngebäude detailgetreu geplant und hervorragend in das bestehende Umfeld integriert.
Alle drei Gebäude sind über einen gemeinsamen Erschließungstrakt miteinander verbunden und barrierefrei zugänglich. ln jeder Etage wurden in zentraler Lage großzüg ige Gemeinschaftsräume errichtet. Dort können sich die Bewohner:innen gemeinsam aufhalten und die Gemeinschaft pflegen. Das "Betreute Wohnen im Paulihaus" umfasst insgesamt 21 Mietwohnungen, wobei jede Wohnung über einen Schlafbereich sowie einen großzügig gestalteten Wohnbereich samt Küche verfügt.
Mit Dr. Tobias Winder wird in der Arztordination im Erdgeschoß ein zusätzlicher praktischer Arzt zur Gesundheitsversorgung in Altach beitragen. Auch die die Mitarbeiter:innen des Krankenpflegevereins und des Case Managements sind bereits in ihre neuen Büros in diesem Gebäudekomplex eingezogen.
Das „Betreute Wohnen im Paulihaus" bildet das Herzstück des Quartiers im Friedrichsfeld. Die Lage direkt am Dorfplatz und gegenüber der Kirche könnte zentraler nicht sein. Von hier aus haben die Bewohner:innen dank kurzer Wege zu allen öffentlichen Einrichtungen die Möglichkeit, weiterhin am Dorfleben teilzunehmen. Dies ist auch ein wichtiges Symbol dafür, dass wir die Menschen, die zukünftig hier leben, in die Mitte unserer Gemeinde nehmen wollen.
Markus Giesinger, Bürgermeister der Gemeinde Altach
Projektbeschreibung Bauherrin -Betreutes Wohnen im Paulihaus
GEMEINSAME SACHE - PERFEKTE SYMBIOSE
Wir freuen uns, dass wir mit unserem Gebäude ebenfalls einen wichtigen Beitrag zum Projekt .. Betreutes Wohnen im Paulihaus" leisten durften. Gemeinsam mit der Gemeinde Altach ist es uns gelungen, mit der detailgetreuen Nachbildung das Paulihaus weiterleben zu lassen und gleichzeitig ein richtungsweisendes Zukunftsprojekt zu errichten.
Die komfortablen und modern ausgestatteten Wohnungen mit hohem Wohnwert zeichnen sich durch die perfekte Lage im Herzen von Altach aus. Sämtliche Einrichtungen für den täglichen Bedarf befinden sich in unmittelbarer Nähe.
Maria und Kurt Ebenhoch, Projektpartner
Bauherr/in: Gemeinde Altach
Architektur: Wolfgang Ritsch Architekten
Fotografie: Maria Ritsch
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