Quartier Vorachstraße
ORT
Die 7126m² große Liegenschaft liegt am östlichen Ortsrand Lustenaus in 2ter Baureihe und ist über die Vorachstraße erschlossen, welche das Ried mit dem Ortszentrum verbindet.
Das nahegelegene Gewerbegebiet Millennium Park bietet neben produzierenden Betrieben auch ein gastronomisches Angebot sowie eine Kleinkinderbetreuung an. Ebenfalls in unmittelbarer Nähe befindet sich das Lustenauer Sportzentrum.
Es gibt keine öffentlichen Spielplätze in unmittelbarer Nähe. Die gebaute Umgebung besteht aus kleinteiliger Einfamilienhausbebauung einerseits, sowie großen Gebäuden landwirtschaftlicher, gewerblicher und industrieller Nutzung andererseits. Der bauliche Bestand weist eine große Vielfalt an Stilen und Formen auf.
HALTUNG
Die drei Baukörper beinhalteten 55 Kauf-, Mietkauf- und Mietwohnungen und einen Gemeinschaftsraum, welcher zusätzliche räumliche und soziale Möglichkeiten schafft. Fünf verschiedene Wohnungstypen werden zu drei unterschiedlichen Baukörpern kombiniert, welche durch Einschnitte im Grundriss und Staffelungen im Schnitt in kleinere Kubaturen gegliedert werden.
ERSCHLIESSUNG
Die Baukörper werden allesamt über die neue Wohnstraße erschlossen. Beim Begehen der Straße wechseln sich Spielflächen, Gärten, großzügige Eingangsbereiche und eingeschnittene Höfe ab, welche über Blickachsen Kommunikation ermöglichen. Zu den östlichen angrenzenden Einfamilienhäusern ergeben die eingeschnittenen Höfe sowie die Höhenstaffelung zwischen zwei und drei Geschossen einen im Maßstab vertrauten Baukörper. Einzig zur Vorachstraße gibt es ein viertes Geschoß - hier ist zur Straße der rund 68m² große Gemeinschaftsraum samt integrierter Bushaltestelle angeordnet.
AUSSENRAUM
Bis auf die Privatgärten Richtung Osten steht der Außenraum allen Bewohnern zur Gartenarbeit, zum Verweilen oder zum Spielen zur Verfügung. Die Spielflächen zwischen den Häusern sind für die Kleinkinder vorgesehen, während der rund 800m² große Kinderspielplatz ganz im Süden als neuer Quartiersspielplatz auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen soll. Jeder Baukörper hat drei direkt vor dem Haus angeordnete Besucherparkplätze. Um möglichst wenig Verkehr in das Quartier hineinzuziehen ist die Abfahrt in die Tiefgarage direkt bei der Vorachstraße situiert. Jedes der drei Häuser verfügt über ein Angebot an Abstellflächen für Fahrräder, welches deutlich über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgeht. Die interne Erschließung ist großzügig, hell und ermöglicht Begegnungen, sowie spannende Ausblicke in das Quartier.
WOHNUNGEN
Alle Wohnungen haben zumindest zwei, die meisten sogar drei Orientierungen, was in Kombination mit den großzügigen Fensterflächen eine gute Belichtung und Belüftung erlaubt. Die in den Baukörper integrierten Terrassen strecken sich einerseits nach Sonne und Ausblick und bieten andererseits Schutz und Privatsphäre.
KONSTRUKTION
Die Häuser sind als Stahlbetonskelettbauten konzipiert. Die Außenwände sind als Holzfertigteilelemente vorgehängt und haben einen hohen Wärmedämmwert bei geringem CO2-Fussabdruck. Die Gebäudefassaden sind nach außen mit hinterlüfteten, dunkel lasierten Fichtenbrettern verkleidet, nach innen mit einem ockerfarbenen Rillenputz. Balkone und Erschließung sind mit einem gelochten Zackenblech verkleidet.
ENERGIE
Energie für Heizung und Warmwasser wird über Wärmepumpen mit Erdsonden, mit einer Gesamtlänge von rund 4000m erzeugt. PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 90KWp auf den Flachdächern komplettieren das umweltfreundliche Gesamtpaket.
STATMENT WOHNBAUSELBSTHILFE (Auftraggeber):
So stellen wir uns Qualität im geförderten Wohnbau vor: Funktionale, barrierefreie, ökologische und nicht zuletzt „schöne“ Architektur im Kostenrahmen. Im vorliegenden Fall kommt noch ein gut nutzbarer Gemeinschaftsraum und Gemeinschaftsgärten für die Bewohner dazu. Für die Umgebung bietet das Projekt eine integrierte Bushaltestelle, eine Unterflurabfallanlage sowie einen öffentlichen Spielplatz an. In den drei Häusern gibt es geförderte Miet- und Mietkaufwohnungen, sowie Eigentumswohnungen was für soziale Durchmischung sorgt. Die Rahmenbedingungen waren nicht einfach: Die baukonjunkturelle Hochphase hatte sich mit dem Ukraine Krieg noch verschärft, mit nicht nachvollziehbaren Kostensprüngen im 14 Tage Rhythmus. In diese Zeit fiel auch unsere Entscheidung das geplante bivalente Heizsystem (Erdwärme/Gas) auf reine Erdwärme mit PV Unterstützung umzuplanen - mitten im Rohbau. Damit das gut ausgeht, braucht es neben einer wertschätzenden Kommunikation zwischen Auftraggeber, Architekt, Fachplanern und Generalunternehmer großen Einsatz und die Bereitschaft, sich auf die jeweils anderen Positionen einzulassen.
Bauherr/in: Wohnbauselbsthilfe
Architektur: Architekturwerkstatt Dworzak Grabher
Fotografie: Julian Forte
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